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1.0 Hören Sie schon?

10.03.2023

Im ersten Teil der Geräusche-Serie widmen wir uns der Stimme. Genauer: den Kinderstimmen.

Zugegeben, so besonders ist das Geräusch nicht. Im Gegenteil, es ist zum Glück allgegenwärtig. Kinderstimmen begleiten uns je nach Umfeld den ganzen Tag. Die kleinen Menschen teilen sich gerne mit. Mal sind sie laut, mal leise, mal lieblich, mal fordernd, aber immer etwas höher als die Stimmen erwachsener Gesprächspartner. Warum die Stimmen von Kindern höher sind, lässt sich einfach erklären. Ihre Stimmlippen (ugs. Stimmbänder) sind kürzer.

Die Stimmlippen liegen im Inneren des Kehlkopfes, der den oberen Teil der Luftröhre bildet. Durch die Ausatemluft werden sie in Schwingung versetzt und der daraus resultierende Ton wird im Mund-, Nasen- und Rachenraum verstärkt. Beim normalen Atmen sind die Stimmlippen entspannt. Um Töne zu erzeugen, werden sie angespannt. Die dazwischen hindurchströmende Luft versetzt die Stimmlippen in Schwingung. Je entspannter die Stimmbänder sind, desto tiefer ist der Ton. Je mehr sie angespannt werden, desto höher wird der Ton. Unsere Stimmbänder sind nur verantwortlich für die Tonhöhe und die Tonstärke. Die eigentliche Lautbildung, die Artikulation entsteht im Mund-, Rachen- und Nasenraum. Die Tonhöhe ist jedoch auch von der Dicke und Länge der Stimmlippen abhängig. Je dicker und länger die Stimmbänder, desto tiefer die Stimme. Männer haben in der Regel längere Stimmbänder als Frauen, weil auch der Kehlkopf um einiges größer ist.

Ab dem 6. Lebensjahr beginnen sich die Tonhöhen zu unterscheiden. Während der Pubertät wächst durch Hormonveränderungen auch der Kehlkopf. Dadurch wird auch die Stimme tiefer. In dieser Zeit haben vor allem Jungen Probleme die sich verändernden Stimmbänder zu kontrollieren. So entsteht der Wechsel zwischen männlicher und kindlicher Stimme.

Mithilfe der Stimme können wir uns ausdrücken. Nicht nur verbal im Gespräch oder beim Singen. Die Stimme verrät unseren Gemütszustand. Weil sie eben kein Organ ist, sondern per Muskelkraft gebildet wird. Sind wir müde und schlaff, so klingt die Stimme tief und schwach. In fröhlicher "Stimmung" atmen wir tief ein und aus. Wodurch die Stimme hoher, lauter und deutlicher wird.

Eine normale Unterhaltung bewegt sich durchschnittlich im Bereich von 60 Dezibel. Wenn geflüstert wird, reduziert sich die Gesprächslautstärke auf ca. 30 dB. Kinderstimmen können bis zu 80 Dezibel erreichen. Somit gehört ein sich lautstark äusserndes Kind in die Kategorie Lärm. Verständlich, dass manche Eltern die Ruhe nach dem Zubettgehen geniessen.

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