Dur oder Moll?
08.08.2023
Vom Klang der Musik und wie sie sich mit einem Hörsystem versteht.
Musik begeistert. Sie fliesst direkt ins Herz - lässt Emotionen aufleben. Musik verbindet Menschen zu einer Einheit. Das gemeinsame Musizieren und Zuhören weckt das Gefühl der Zugehörigkeit. Beim Musikgenuss überlassen wir unseren Ohren die Führung. Mit geschlossenen Augen können wir uns in den Klängen verlieren. Uns von ihnen tragen und an andere Orte führen lassen. Musikliebhaber wissen - Musik trägt zum Wohlbefinden bei.
Somit ist Musik in jeder Art und Weise ein wichtiger Bestandteil einer Hörgeräteanpassung. Weil es dabei eben nicht nur um gutes Sprachverstehen geht, sondern um Lebensqualität.
Bei der Hörsystemanpassung ist entscheidend, wie Musik konsumiert wird. Besucht der Kunde Konzerte oder hört er Radio? Welcher Stil wird bevorzugt? Macht der Kunde selbst Musik? Singt er oder spielt er ein Instrument? Ist es ein Schlaginstrument oder Blasinstrument? Wird es alleine, in einem Orchester oder in einer Band gespielt? Das sich daraus ergebende Bild ist sehr individuell. Allen gemeinsam ist jedoch: der Klang soll sauber sein.
Um den Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden, erarbeiten wir meistens ein manuelles Musikprogramm. Dabei schalten wir möglichst alle Automatiken aus. Das Hörsystem soll keine Frequenzen reduzieren oder sogar unterdrücken. Auch der Rückkopplungsmanager (verhindert das Pfeifen) verfälscht das Klangbild und wird innerhalb des Musikprogramms deaktiviert. Oftmals stellen wir das Programm etwas leiser ein. Denn Musik wird gerne laut konsumiert. Bei Musikern begrüsse ich, wenn das Instrument bei der Einstellung gespielt werden kann. Per Messung eruieren wir dann den optimalen Frequenzgang, der sich im Musikalltag bewährt. Der Hörgeräteträger kann jederzeit zu diesem individuell erstellten Programm wechseln. Per Smartphone, per Knopfdruck am Hörsystem oder in seltenen Fällen per Fernbedienung.
Ein Hörsystem bleibt jedoch ein Hörsystem. Das bedeutet, der Hörgeräteträger muss sich an das neue Musik hören gewöhnen. Das Gehirn benötigt dafür etwas Training und Zeit. Sich diese Zeit zu gönnen, lohnt sich auf jeden Fall. Denn zu einem erfüllten Leben gehört ein wenig Musik. Finden Sie nicht auch?
