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Hörtest und Hörkultur in einem

06.09.2023

Am Hörstücke-Festival LOSAMOL. haben wir Ohren und Hirn auf die Probe gestellt.

Ja, das Projekt LOSAMOL. darf als Erfolg verbucht werden. Das vielseitige Programm hat Unterhaltung für Gross bis Klein geboten. Und den Horizont der Zuhörer erweitert. Oder zumindest den unseren.

Meine Frau und ich durften am Freitagabend die Vorpremiere des Hörspiels "Tannenklirren" geniessen. Eine rasante Geschichte mit einer guten Prise Grusel und Geheimnissen. Die Spannung ist gross, denn das Ende haben wir (noch) nicht gehört. Die acht Folgen des Hörspiels werden jeweils Freitags um 20.03 Uhr bei Radio SRF ausgestrahlt. Der erste Teil startet am Freitag, 15. September 2023. Sie dürfen gespannt sein!

Der Unterschied zwischen einem Hörbuch und einem Hörspiel ist markant. Im Hörbuch wird die Geschichte von einem Sprecher gelesen. Ohne Hintergrundgeräusche. Für Hörgeräteträger stellt dies keine grosse Herausforderung im Verstehen dar. Ausser das Hörsystem ist nicht gut eingestellt. Ein Hörspiel hingegen lebt von verschiedenen Sprechern und Geräuschen. Jede Handlung wird mit dem entsprechenden Geräusch untermalt, ein Szenenwechsel per Musik angekündigt und jeder Sprecher spielt seine Rolle. Folglich können wir es als Schauspiel ohne visuelle Effekte bezeichnen. Unsere am Hörspiel "Tannenklirren" anwesenden Kunden konnten sich quasi einem Hörtest unterziehen. Beim Verstehen mit einem Hörsystem geht es nämlich um genau die richtige Balance zwischen der gesprochenen Sprache und den Geräuschen in der realen Welt. Wobei letztere in einem Hörspiel verständlicherweise zelebriert werden. Es ist schön zu wissen, dass die Hörgeräte unserer Kunden den Hörtest bestanden haben. Alle haben betont, dass sie das Gesprochene gut verstanden und nicht nur gehört haben. Bei der Geschichte "Tannenklirren" als solches darf man den Kopf bei der Sache behalten. Die Szenenwechsel sind zwar gut inszeniert, erfordern jedoch Konzentration. Genau diese Konzentration haben die Organisatoren des Hörstücke-Festivals mit visuellen Bildern aufrecht erhalten. Ein kleiner Griff in die Trickkiste mit grossem Effekt.

Das Samstagsprogramm haben wir nicht selbst erlebt, aber es haben uns positive Rückmeldungen erreicht. Im Mittelpunkt stand das eigens am Festival inszenierte und vor Ort aufgenommene Hörspiel "Kasch dr vorschtella!".

Sonntag ist Familientag - so auch bei LOSAMOL. Nach viel Sonne über die Mittagszeit haben wir uns mit unseren zwei Kindern in der gemütlichen Atmosphäre der Postremise "erholt". Die kurzen Hörbuch-Geschichten von Elmar, dem bunten Elefanten, wurden von am Vortag gemalten Kinderzeichnungen visuell begleitet. Eine wundervolle Idee!

Fazit: Wir haben am eigenen Leib erfahren, wie hoch die Anforderungen an das heutige Hören sind. Die Verarbeitung des Gehörten im Hirn muss funktionieren. Dann muss das Hörsystem in der Lage sein, die Sprache zwar hervorzuheben, nicht jedoch die Hintergrundgeräusche gänzlich auszublenden. So, dass der Träger sich in der realen Welt bewegt. Folglich verlangt ein Hörspiel vom Zuhörer, vor allem mit Hörsystem, eine hohe Konzentration. Am anstrengendsten wird das Zuhören aber für jemanden mit Hörverlust ohne Hörhilfe sein. Dieser Person hilft kein Gerät mit der Filterung des Gehörten. Ein solcher Mensch wird sich vermutlich nicht für Hörspiele begeistern können.

Diesen Hörtest oder Verstehtest können Sie natürlich auch zuhause durchführen. Testen Sie Ihr Gehör und/oder Ihr Hörsystem mit einem Hörspiel. Vergleichsweise sogar mit einem Hörbuch. Können Sie der Geschichte folgen?

An dieser Stelle möchten wir den Organisatoren des Hörstücke-Festivals LOSAMOL. unseren Dank für jede Menge Hörkultur aussprechen. Wir würden uns freuen, wenn das Festival in eine zweite Runde geht...

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