Richtig die Ohren reinigen
02.11.2020
Tomaten auf den Augen - Rüebli in den Ohren. Lesen Sie hier, wie Sie das Gemüse aus den Ohren kriegen.
Grundsätzlich gilt: Ihre Ohren gehören in die Hände eines Spezialisten. Aber eine sporadische Reinigung können Sie auch zuhause vornehmen. Wischen Sie das sichtbare Ohrenschmalz mit einem feuchten Lappen weg. Ende.
Der menschliche Körper ist ein ausgeklügeltes System. Jeder Teil hat einen Sinn. So auch das Ohrenschmalz -Cerumen- genannt. Er fungiert als natürliches Schmiermittel, das die Haut im Gehörgang schützt. Und bildet eine Barriere vor dem Trommelfell gegen Schmutz und Fremdkörper. Zudem verfügen die Ohren über einen Selbstreinigungsmechanismus. Die Haut im Gehörgang wächst nach aussen und transportiert das Ohrenschmalz mit sich. Schmutz und abgestorbene Hautpartikel bleiben am Cerumen hängen und werden auf natürliche Weise zusammen mit dem Ohrenschmalz aus dem Ohr heraustransportiert.
Kein Hilfsmittel sollte in den Gehörgang eingeführt werden. Die Verletzungsgefahr ist zu gross. Verzichten Sie auf Wattestäbchen oder die viel beworbenen Silikonbohrer. Sie schieben das Ohrenschmalz nur vor das Trommelfell. Was unter Umständen zu einer Hörminderung oder sogar einer Entzündung führen kann. Wenn Sie nicht auf Wattestäbchen verzichten wollen, reinigen Sie damit die Ohrmuschel und nur den äussersten Eingang des Gehörgangs.
Ohrenkerzen sind umstritten. Mit der Hitze entsteht ein Unterdruck im Ohr, der das Ohrenschmalz "herauszieht". Viele Menschen empfinden den dadurch eintretenden Druckausgleich als wohltuend, entspannend. Allerdings können mehrere Durchgänge erforderlich sein, um alles Cerumen zu entfernen. Am besten wird auch dieser Vorgang von jemandem mit Erfahrung ausgeführt.
Einfluss auf das Hören hat Cerumen meist erst, wenn der Gehörgang komplett zu ist. Die betroffene Person hört plötzlich sehr schlecht. Unter diesem Schreck wird ein Arzt automatisch kontaktiert. Der HNO-Spezialist verfügt über moderne Gerätschaften, die das Ohrenschmalz heraussaugen. Viele Hausärzte bieten ebenfalls Reinigungen an. Dort wird das Ohr grösstenteils auf klassische Weise gespült.
Für Hörgeräteträger kann Ohrenschmalz störend sein, da die Geräte schneller verstopfen. Die Hörsysteme benötigen eine häufigere Reinigung und Service. Unter Umständen verändert sich die Cerumenproduktion sogar mit dem Tragen eines Hörsystems.
Kurz und bündig: Bei den meisten Menschen ist eine innere Ohrreinigung nicht nötig. All jene mit erhöhter, störender Ohrenschmalzproduktion sollten sich an einen Arzt wenden.