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Der Enkel Corsin

06.12.2020

Juhuuu!!! Corsin saust mit dem Schlitten den Hang hinunter. Der Schnee spritzt ihm ins Gesicht. Die Kälte und der Wind färben seine Wangen rot.

Für Corsin ist es ein perfekter Tag. Schlitteln, Schneemann bauen, Schneeballschlacht mit Papa und am Abend gibt es Geschenke. Er beschwert sich lautstark, als sie nach Hause müssen. Aber irgendwie ist ihm auch kalt und im warmen Auto schläft er bald ein. Das ist gut, dann darf er abends länger aufbleiben.

Bei Nani und Neni riecht es gut. Mami hat heute geholfen all die leckeren Guatzli zu backen. Corsin steckt sich schnell eines in den Mund. Mit klebrigen Fingern geht er spielen. Seine Cousins sind viel grösser als er und sitzen mit den Erwachsenen am Tisch. Gelächter erfüllt den Raum. Zum Glück darf Corsin mit Neni's alter Eisenbahn spielen. Er ist der Lokführer. Er will noch mehr Guatzli, hat aber keine Zeit sich welche zu holen. "Nani!" "Naani!" "Naaaaniii!", er ruft immer lauter. Warum kommt sie nie, wenn er sie braucht?

Das Raclette-Essen dauert ewig. Papa isst so viel. Und Tante Ruth redet immer so laut, obwohl sie ihm direkt gegenüber sitzt. Endlich darf Corsin mit den anderen Kindern in die Stube. Er springt schnell und setzt sich auf Neni's Knie. Das ist der beste Platz. Neni setzt seine Erzählmütze auf. Und beginnt: "Es war einmal...". Corsin taucht in die fantastische Märchenwelt ein und ist selbst ein Wichtel. Er reitet auf seinem schwarzen Hasen und kämpft mit dem goldenen Schwert. Mutig rettet er alle Tierwesen im Wichtelwald und lässt sich am Lagerfeuer feiern. Der tapfere Wichtel singt am lautesten.

Corsins Augen sind immer noch weit aufgerissen, als Neni schon lange fertig ist. Niemand kann so gute Geschichten erzählen wie sein Neni. Er gibt ihm einen dicken Kuss und klettert zu Nani auf den Schoss. Die Wörter sprudeln nur so aus ihm heraus. Er muss ihr einfach erzählen, dass er, Corsin, eigentlich der mutige Wichtel ist. Die anderen interessieren sich nicht dafür und gehen in die Küche zurück. Die Tür schliesst sich hinter ihnen. Und jetzt, in der Stille versteht sein Nani jedes Wort. Das spürt er.

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