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Gasetta denter Tumas

11.01.2021

Hörsystem KESSLER in der Hauszeitung der Casa Falveng in Domat/Ems.

Aufgrund meiner regelmässigen Besuche im Seniorenzentrum durfte ich in der Herbst/Winter Ausgabe einen Artikel schreiben. Für all jene, die gerne wissen möchten, wie das Ohr funktioniert.

 

Haben Sie es faustdick hinter den Ohren? Oder sind Sie bis über beide Ohren verliebt?
Eines ist sicher, Sie sind bestimmt nicht mehr grün hinter den Ohren. Das einzige, was unter Umständen hinter Ihren Ohren weilt, ist ein Hörgerät.

Die langjährigen Hörgeräteträger unter Ihnen kennen meine Person bereits. Und ich freue mich bei jedem Besuch auf die bekannten und neuen Gesichter. Viermal pro Jahr besuche ich die Casa Falveng und kümmere mich um Ihre Hörgeräte. Bei den meisten führe ich den Service oder eine Reparatur durch. Bei Bedarf und mit Voranmeldung nehme ich die mobile Anlage mit, um das Hörsystem neu einzustellen. Selbstverständlich kann ich auch neue Hörgeräte vor Ort anpassen. Für all jene, die das Haus nicht verlassen möchten oder können.


Die Casa Falveng liegt auf meinem Arbeitsweg. Früh am Morgen schwinge ich mich in die Pedalen und fahre von Bonaduz nach Chur. Das bedeutet für Sie, dass ich in dringenden Fällen ein Hörgerät abholen, es reparieren und abends zurückbringen kann. Sie sparen sich den Transportaufwand und die Zusatzmeter kommen meinem Fitnessprogramm zugute. Eine klassische Win-win-Situation.


Die Funktionalität eines Hörgeräts ist unbestritten. Aber was genau passiert in dem kleinen Apparat eigentlich? Die Hauptbestandteile sind Mikrofon, Prozessor und Lautsprecher. Über das Mikrofon werden die akustischen Signale aufgenommen und an den Prozessor weiter geleitet. Er ist das Hirn des Hörgeräts - der Stolz der einzelnen Hersteller. Hier vereinen sich Erfahrung und Fortschritt.
Der Prozessor analysiert den Schall. Sprache und Ton werden herausgefiltert, störende Geräusche reduziert. Entsprechend der Programmierung des Hörgeräteakustikers erhöht der Verstärker dann die Lautstärke von Sprache und Ton in den gewünschten Frequenzen. Der Lautsprecher -auch Hörer genannt- übermittelt das akustische Signal ans Mittelohr. Hier sitzen die kleinsten Knochen des menschlichen Körpers: Hammer, Amboss und Steigbügel. Dank ihrer
besonderen Anordnung können sie die Schwingungen 20-fach verstärken. Damit gewährleisten sie eine gute Übertragung auf das Innenohr. Im Innenohr liegen zum einen das Gleichgewichtsorgan und zum anderen die Hörschnecke, Cochlea
genannt. So groß wie eine Erbse, erinnert die Hörschnecke tatsächlich an ein Schneckenhaus. In ihr befinden sich drei Kanäle und das eigentliche Hörorgan. Die Flüssigkeit in den Kanälen wird durch den Schall in Schwingung gesetzt.
Im Innern ist das Hörorgan mit Tausenden feinen Härchen – den Haarzellen – bedeckt. Dort, wo der Ausschlag der Lymphflüssigkeit besonders gross ist, werden die Haarzellen gereizt. Je tiefer die Töne sind, desto weiter hinten in der Hörschnecke bewegen sie die feinen Härchen, wohingegen hohe Töne die Haarzellen gleich zu Beginn der Cochlea reizen. Die Abnutzung der winzigen
Härchen ist eine der Hauptursachen für altersbedingte Hochton-Schwerhörigkeit.


Mit dem Übergang in den Hörnerv werden aus den Schallwellen elektrische Signale, die zunächst auf den Hirnstamm treffen. Der Reiz wird in die Areale des Gehirns geleitet, die für emotionale Bewertung zuständig sind. So bekommen Töne eine Bedeutung und werden schliesslich in der Hirnrinde mit bestehenden Mustern verknüpft. Dadurch verstehen wir Sprache, erkennen die Stimme eines Freundes oder wissen, ob eine Gefahrensituation besteht. Hören können wir also nur wenn die Weiterleitung durch die einzelnen Stationen einwandfrei funktioniert, und aus schwingender Luft letztendlich ein warnendes Geräusch, angenehme Musik oder ein verständlicher Satz geworden ist.


Ich mag meine Arbeit. Es ist schön, den Menschen zu besserer Lebensqualität verhelfen zu dürfen. Zu sehen, wie sie aufblühen und sich an vergessen geglaubten Geräuschen erfreuen. Jeder Tag zeigt mir, wie wichtig gutes Hören ist.


In diesem Sinne wünsche ich Ihnen bereichernde Gespräche und freue mich auf ein Wiedersehen.
Pascal Kessler

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